Die erste Masche ist quasi der Enkeltrick 2.0. Auch hier kommt - wie in den letzten Monaten gefühlt an jeder Stelle - Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz (an dieser Stelle sei angemerkt, dass der Blog-Beitrag nicht von ChatGPT oder einem anderen System generiert wurde...).
Die Stimmen von Ihnen nahestehenden Personen werden dabei imitiert. Diese Technologie ist so weit fortgeschritten, dass sie in der Lage ist, nahezu identische Kopien der Stimmen von Familienmitgliedern oder Kolleginnen und Kollegen zu erstellen, um Sie zur Überweisung von Geld oder zur Preisgabe sensibler Informationen zu bewegen. Die Gefahr? Diese Anrufe oder Nachrichten klingen vertraut und echt, was den Betrug schwer erkennbar macht. Als Quelle dienen dabei öffentlich im Internet verfügbare Sprachaufnahmen.
Immer dort, wo Krisen entstehen und Menschen nach Lösungen suchen, tummeln sich auch Kriminelle, um vermeintliche Lösungen anzubieten. So auch in unserem zweiten Fall. In Israel gibt es eine App namens "Red Alert", welche Echtzeit-Alarme bei Raketenangriffen übermittelt und vor Kurzem als gefälschtes Duplikat in den App-Stores auftauchte. Während die gefälschte App die versprochenen Dienste bietet, agiert sie im Hintergrund als Spionagewerkzeug, das persönliche und sensible Daten sammelt. Das Perfide: Für den Durchschnittsnutzer ist es nahezu unmöglich, zwischen der legitimen Anwendung und der gefälschten Version zu unterscheiden.
Ein letztes Beispiel für die Kreativität von Betrügern ist die jüngste Welle gefälschter Bußgeldbescheide, die Autofahrerinnen und Autofahrer in die Irre führen sollen. Insbesondere in Berlin-Marzahn wurden gefälschte Parkstrafzettel in großer Anzahl an Fahrzeugen angebracht. Diese Täuschung ist raffiniert und perfide, denn die Betrugsversuche nutzen die alltäglichen Unannehmlichkeiten, wie etwa Bußgelder für Falschparken, aus, um an das Geld unschuldiger Bürgerinnen und Bürger zu gelangen.
Die gefälschten Bescheide fordern zur Zahlung eines Bußgeldes auf und bieten zum Schein eine bequeme Zahlungsmethode an – das Scannen eines QR-Codes. Doch Vorsicht: Das Scannen führt nicht etwa zur offiziellen Seite des Ordnungsamtes oder einer anderen Behörde, sondern ist Teil des Betrugs. Durch das Scannen des QR-Codes könnten Sie auf eine gefälschte Zahlungsseite geleitet werden, die darauf abzielt, Geld zu entwenden oder Zahlungsinformationen zu stehlen.